Neue Arbeitsgruppe - Netzdigitalisierung
Die Digitalisierung der Energienetze ist ein zentraler Baustein der Energiewende
Mit steigender Komplexität, wachsender dezentraler Erzeugung und neuen regulatorischen Anforderungen braucht es gemeinsame Ansätze, Standards und offene Datenplattformen. Genau hier setzt die neue Arbeitsgruppe Netzdigitalisierung von Civitas Connect e. V. an – mit dem Ziel, Praxisprojekte zu bündeln und langfristig tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Bereits am 11. August 2025 fand das Kick-Off-Meeting der Arbeitsgruppe statt. Mit dabei waren 22 Mitarbeitende aus 9 Mitgliedsunternehmen. Im Fokus stand dabei die Identifikation gemeinsamer Aufgaben und Herausforderungen – von der Integration regulatorischer Anforderungen (§14a EnWG, EEG) bis hin zum Aufbau von Stammdatenkatalogen und Schnittstellen.
Ein zentrales Ergebnis des Workshops war die Identifikation und Planung erster Proof of Concepts (PoCs) für:
– Ein gemeinsames Datenmodell für den Hausanschlussprozess mit dem Ziel eines standardisierten Modells, das unterschiedliche Ansätze der Mitglieder zusammenführt.
– Die Speicherung und Visualisierung von TAF10-Daten im CIVITAS/CORE
Darüber hinaus wurde ein weitergehendes Vorgehen diskutiert: Die Arbeitsgruppe schlägt ein phasenorientiertes Referenzmodell der Netzführung mit einem Zeithorizont von rund 20 Jahren vor. Dieses Modell beschreibt den Übergang von passivem Netzbetrieb hin zu hochautomatisierten, datengetriebenen Betriebsweisen – abgestuft in vier Entwicklungsphasen.
Dieses soll:
– Entwicklungspfade der Netzführung transparent machen,
– pro Phase Datenobjekte, Schnittstellen und Qualitätsanforderungen definieren,
– Abhängigkeiten zu IT-Systemen, Prozessen und Organisation systematisch ableiten,
– und konkrete Vorlagen für Projekte der Mitglieder bereitstellen.
Parallel dazu bietet Civitas Connect die Möglichkeit, regulatorische Entwicklungen rund um externe Einflussfaktoren mit einem eigenen Informationsangebot („CIVIKO“) aufzubereiten. Die im Kick-Off gesammelten Themencluster – etwa Daten verschneiden, Stammdaten-/Datenkatalog, Visualisierung auf dem CORE, oder Integration nach §14a EnWG – werden nun schrittweise in die weitere Arbeit integriert.
Fazit: Mit dem Kick-Off ist ein starker Grundstein gelegt, um die Netzdigitalisierung kooperativ, praxisnah und langfristig zu gestalten – immer mit Blick auf die Energiewende, regulatorische Anforderungen und digitale Souveränität der Netzbetreiber.